14.10.2008 19:51

StudiVZ und gesext.de legen Daten zusammen

Das größte soziale Netzwerk in Deuschland, „StudiVZ“, und die Auktionsplattform für Sexualdienstleistungen „gesext.de“, kooperieren bei ihren Internetauftritten. So finden sich auf den Profilseiten von Studenten und Studentinnen, die bereits bei gesext.de Angebote eingestellt haben, diese auch im StudiVZ. Mitglieder von StudiVZ können dann, ohne die Seite zu verlassen, Gebote abgeben. Weiter werden Bewertungen, Kommentare und Bilder der beider Internetseiten zusammengelegt.

Daniel Bumann, Pressesprecher von „StudiVZ“, bschrieb bei der gemeinsamen Pressekonferenz in Berlin, wie es zu der Zusammenarbeit kam. „Wir untersuchen regelmäßig, von welchen Webseiten unsere Benutzer kommen und wohin sie gehen, um unsere Seiten besser darauf abzustimmen. In letzter Zeit beobachten wir immer häufig, dass unsere Kunden von den Seiten von ‚gesext.de‘ zu StudiVZ surfen und gezielt andere Mitglieder über ihren Namen suchen. Es hat sich herausgestellt, dass hier Anbeiter und Bietende, bevor die Dienstleistung dann in Anspruch genommen wird, mehr Informationen über ihren Geschäftspartner einholen. Dies wollen wir vereinfachen. Sehr viele Benutzer sind bereits auf beiden Portalen angemeldet – diese brauchen sich jetzt nur noch einen Zugang zu merken.“

Hubert Krauledies von gesext.de sieht mit dieser Kooperation seine Firma meilenweit vor der Konkurenz: Nur bei gesext.de könne sich der Kunde nicht nur die speziell vorbereiteten Akt-Bilder der sich anbietenden Damen und Herren betrachen, sondern auch die Bilder aus dem sonstigen Leben sowie deren soziales Umfeld. Diese Transparenz biete sonst niemand.

Yvonne Müller findet die neuen Features super, schreibt sie auf ihrem Blog. „Seit meine Bilder von gesext auch auf StudiVZ zu sehen sind, habe ich viel mehr Freunde und werde ständig gegruschelt,“ schreibt die 22-jährige ledige Jura-Studentin aus Frankfurt, die gerne Liest, Musik hört und mit Freunden weggeht. „Auch meine Auktionen laufen seit dem heiß, mein halbes Wohnheim bietet mit.“ Ihr Angebot über zwei Stunden bei ihr zu Hause, inklusive Lack und Leder ging nach 230 Geboten für €847.63 an Xavier Maier, 28 Jahre, auch Jura-Student in Franfurt, Rammsteinfan und Handballspieler, zur Zeit vergeben. Er und Yvonne haben 14 gemeinsame Freunde.

Kritische Stimmen sind in den Foren nur vereinzelt zu hören, die meisten finden die neuen Informationen sehr erhellend. So auch Yves Schmidt, die ihren ehemaligen Frend vor acht Monaten über das StudiVZ kennen gelernt hat. Inzwischend steht auf ihrer Profilseite wieder „ledig, nicht suchend“ und er ist von ihrer Freundesliste gelöscht. „Dass er während unserer Beziehung fünf mal Meistbietender bei gesext.de war, fand ich ja schon höchst interessant. Aber so schlecht wie er von denen hinterher bewertet wurde – nein Danke“. Yves gründete die Gruppe „Mein Ex-Freund gehört ins Kloster, alles andere ist Menschenverachtend“, zu der bald über 200 weitere Studentinnen des StudiVZ beitraten.

Das Magazin „Die Zeit Campus“, das mit seinen Berichten über studentische Prostituierte in den letzten Monaten den Umsatz von gesext.de stark angekurbelt hat, wird in der nächsten Ausgabe ein Spezial zu gesext.de und StudiVZ machen. Die Holtzbrinck-Gruppe, zu der sowohl die Zeit als auch StudiVZ gehören, steigt zu 50% bei gesext.de ein.

Auf Frage, ob dieser Datenableich mit den Datenschutzrichtlinien von StudiVZ vereinbar sei, sprang der Ethik-Beauftragten von StudiVZ, Bono B., wild in seinem Käfig herum und war erst wieder zu beruhigen, als er eine Banane und seinen roten Ball bekommen hat. (jb)